Electronic Product Code (EPC)

Der Electronic Product Code verbindet die GS1 Identifikationsnummern mit der Welt der Radiofrequenzidentifikation (RFID).


Der Electronic Product Code (EPC) ist eine weltweit eindeutige Identifikation für jedes einzelne Teil. Der EPC wird in Informationssystemen zur Verfolgung oder einfach als Bezug zu diesen physischen Objekten verwendet.

Am einfachsten wird dies durch die Verwendung von RFID Tags als Datenträger erreicht. Diese Tags werden mit dem GS1 Identifikationsschlüssel in Form des EPC beschrieben. Dafür gibt es den EPC Tag Datenstandard, der festlegt, wie der EPC und weitere Daten auf einem Gen 2 RFID Tag gespeichert werden. Gen 2 bezeichnet ein spezielles, weltweit genutztes Protokoll, mit dem diese Tags beschrieben und ausgelesen werden.
EPC ist die Identifikation und der RFID Tag der Datenträger. Diese Begriffe werden zwar meist gemeinsam verwendet, sind aber deswegen nicht gleichbedeutend.

Icon: search

Der Electronic Product Code bildet die Verbindung zwischen den GS1 Identifikationsnummern und der Welt der Radiofrequenzidentifikation (RFID). Jeder GS1 Identifikationsschlüssel kann in einem EPC dargestellt werden.

Dieser wird je nach Einsatzgebiet auf den Objekten angebracht – beispielsweise auf einem Mehrwegtransportbehälter (GRAI), einer Transporteinheit (SSCC) oder Endverbrauchereinheit (GTIN). Die GTIN ist ein Schlüssel für Klassen einzelner Handelseinheiten. Der EPC ermöglicht durch die Serialisierung jede einzelne Einheit voneinander zu unterscheiden. Diese serialisierten GTINs (SGTIN) bieten ganz neue Möglichkeiten der Transparenz in der Wertschöpfungskette, sei es durch einfachere Rückverfolgbarkeit oder Fälschungssicherheit. Dies bringt signifikante Vorteile für die beteiligten Handelspartner:innen sowie die Konsument:innen.

Der EPC ist ein globaler Standard für die Wertschöpfungskette, der die Vorteile der RFID-Technologie durch eine bisher noch nie erreichte Stufe der Transparenz hervorhebt. EPC hat das Potential, die Effizienz und Sichtbarkeit in der Wertschöpfungskette zu steigern. Dies wiederum hilft den:die Konsument:in durch verbesserte Produktverfügbarkeit, Qualitätssicherungsmaßnahmen und besseren Services.

EPC / RFID Tags

Der Electronic Product Code (EPC) ist eine eindeutige serielle Nummer, die auf einem Chip gespeichert wird. Dieser Chip ist mit einer Antenne verbunden, die den EPC wie eine Funkwelle an ein RFID Lesegerät überträgt, wenn dieses die Information abfragt. Das Lesegerät kann beispielsweise auch ein Handleser sein, und muss nur innerhalb der Reichweite des EPC Tags eingesetzt werden. Gegenstände in einer Filiale oder einem Warenlager können die Funkwellen zwar behindern, aber ungleich zur Strichcodelesetechnologie muss es keine direkte Sichtlinie zwischen den Tags und dem Lesegerät geben.

Der EPC Tag kann eine Vielfalt an Produktinformationen speichern, wie den Hersteller, das Herkunftsland, das Verbrauchsdatum, die Sendung oder den Bestimmungsort. Wurde der EPC Tag von einem RFID Lesegerät erfasst, können die Daten mit den Handelspartner:innen ausgetauscht und in Datenbanken gespeichert werden.

Icon: search
Icon: search

Vorteile für Konsumenten und Geschäftsabläufe

  • Verbessert das Bestandsmanagement in den Filialen und wird auch zum Schutz vor Diebstahl eingesetzt.
  • Ermöglicht Produkte in der gegebenen Zeit in die Regale zu bringen (keine Out-of-Stock Situationen mehr; frischere Waren).
  • Beschleunigt den Verkaufsprozess von Produkten und die Rückgabe von Waren.
  • Vereinfacht die Überwachung sensibler Produkte, sei es die Kühlung von Lebensmitteln oder die Qualität von Medizinprodukten.
  • Sorgt für einen raschen Rückruf von Ausschussware und mangelhaften Produkten.
  • Ermöglicht die 100%ige Nachvollziehbarkeit der Herkunft von Produkten (zum Beispiel Fleisch).
Icon: search

Mehr Informationen über EPC finden Sie hier
… und speziell zum Thema „EPC / RFID auf Konsumenteneinheiten“ hier.

 

 

Daten­verteilung mit EPCIS

Das Electronic Product Code Information Service, kurz EPCIS, ist ein internationaler Standard, um Schlüsselereignisse, verbunden mit den Warenbewegungen in der Versorgungskette aufzuzeichnen. EPCIS kann dabei an bestehende Datenbanken oder Plattformen zur Rückverfolgung angebunden werden, als Hilfsmittel, um Informationen zu teilen und erhöhte Transparenz in der Wertschöpfungskette zu generieren. EPCIS ist einer der wenigen offenen Standards, der Versorgungsketten von Anfang bis zum Ende in bisher noch nie erreichter Granularität abbilden kann.

Mit EPCIS wird eine visualisierte Darstellung der Ereignisse einzelner Produkte ermöglicht und ist somit die Verbindung zwischen der physischen Welt und geschäftlichen Informationssystemen.

Icon: search

Fertige Handelseinheiten entstehen aus Rohmaterialien, durchlaufen verschiedene Entwicklungsstufen in unterschiedlichen Orten und benötigen über all diese Stationen, von der Gewinnung der Rohstoffe über die Fertigung bis hin zu den Regalen der Einzelhändler, für alle beteiligten Handelspartner:innen Transparenz. Sie fordern Antworten auf die Fragen „was, wo, wann und warum“, um die Bedürfnisse der Konsument:innen, Einzelhändler und Regulierungsbehörden nach korrekter und detaillierter Produktinformation zu erfüllen. Dazu gehört noch die omnipräsente Forderung nach ständig zu verbessernden Prozessabläufen. Mit dem EPCIS Standard können detailliertere Informationen möglichst kosteneffizient ausgetauscht, Ereignisse kontrolliert und auf den aktuellen oder vergangenen Status von Produkten, wie Zeitpunkt, Ort und Art von Geschäftsprozessen, die für jedes einzelne Ereignis des Produktes entlang der Supply Chain aufgezeichnet werden, zugegriffen werden.

Icon: search

Die Darstellung der Information bei EPCIS geschieht in Form von „Ereignissen“, die spezifische Vorgänge entlang der Supply Chain beschreiben. Ein EPCIS Ereignis stellt beispielsweise ein einzelnes mit EPC gekennzeichnetes Produkt (Was?) dar, mit den weiteren Angaben, dass es gestern um 14 Uhr (Wann?) im Verteilzentrum X (Wo?) in unverkäuflichem Zustand (Warum? – Verwendung / Bestimmung) empfangen wurde.

Transparenz ist eine kritische Komponente für einen effizienten Wettbewerb im heutigen Geschäftsumfeld und auch notwendig, um Übereinstimmung mit den Regulierungsbehörden zur Verbesserung der Patient:innen- und Konsument:innensicherheit zu erreichen. Gleichzeitig sollte EPCIS flexibel und erweiterbar sein, damit bestehende und kommende Bedürfnisse der Handelspartner:innen in unterschiedlichen Industrien unterstützt werden können, unabhängig von den eingesetzten Datenträgern.

Mehr Informationen über EPCIS finden Sie hier.

Richt­linien für die Ver­wen­­dung auf Handels- und Kon­­sumenten­­ein­heiten

Damit alle Möglichkeiten – für Konsument:innen, Einzelhändler und Hersteller – ausgeschöpft werden können, ist es wichtig, dass während der Entwicklung und Einführung von EPC die Reglementierung für die Privatsphäre im jeweils gültigen Stand der Technik einbezogen wird. Dafür wurden Richtlinien erarbeitet. Zu diesen sollten sich alle beteiligten Unternehmen bei Einführung der RF-Technologie verpflichten.

Icon: search

Diese Richtlinien, die von GS1 verwaltet werden, dienen als Ergänzung zur Erfüllung der übergreifenden nationalen und internationalen Gesetzgebung und Regulierung, die sich mit Konsumentenschutz, Datenschutz und damit verbundenen Themen auseinandersetzt. Sie basieren jetzt und auch in Zukunft darauf, dass die Industrie verantwortungsvoll handelt, korrekte Informationen an den:die Konsument:in liefert und den Konsument:innen Wahlmöglichkeiten, wie zum Beispiel deaktivieren des Chips oder Entsorgung der getaggten Verpackungsteile nach Passieren des POS, bietet.

Icon: search

Richtlinien:

  • Informationen für Konsument:innen: Konsument:innen sollen eindeutig über die Präsenz von EPC / RFID Tags auf den Produkten oder deren Verpackungen informiert werden. Dies wird durch die Aufbringung eines EPC Logos oder Kennzeichens auf dem Produkt von der EU in Zukunft gefordert.
  • Wahlmöglichkeit für Konsument:innen: Konsument:innen werden über die Möglichkeiten informiert, wie der EPC / RFID Tag von den erworbenen Produkten entfernt, ausgeschaltet oder unbrauchbar gemacht werden kann. Es wird gefordert, dass bei den meisten Produkten Tags auf den entbehrlichen Verpackungsteilen angebracht sind oder deaktiviert werden können.
  • Aufklärung der Konsument:innen: Konsument:innen sollen ohne Schwierigkeiten sowohl präzise Informationen über EPC und dessen Einsatzmöglichkeiten als auch Informationen über den Fortschritt dieser Technologie erhalten. Unternehmen, die EPC / RFID Tags auf Endverbrauchereinheiten verwenden, sollten Strategien erarbeiten, um Konsument:innen mit dem EPC-Logo vertraut und ihm die Technologie verständlich zu machen, sowie die Vorteile aufzuzeigen.
  • Aufzeichnung, Anwendung, Vorbehalt und Sicherheit: Auf den EPC Tags werden keinerlei persönliche, identifizierbare Informationen gespeichert. Wie bei der konventionellen Strichcodetechnologie werden Unternehmen Aufzeichnungen mittels EPC anwenden, pflegen und schützen, in Übereinstimmung mit allen anwendbaren Gesetzen.

Damit EPC die größtmögliche Akzeptanz erhält, muss der Konsument sowohl Vertrauen in den Nutzen und die Vorteile als auch in die Integrität dieses Systems bekommen.

Autor: Eugen Sehorz