GS1 Application Identifier

GS1 Application Identifier dienen der Identifikation von speziellen Datenelementen, wie zum Beispiel Mindesthaltbarkeitsdatum oder Gewicht.


GS1 Application Identifier (AI) definieren Datenelemente. Die AI’s sind zwei- bis maximal vierstellige Ziffern am Beginn eines Datenelementes, die das Format und die Bedeutung des nachfolgenden Datenfeldes oder der Datenfelder eindeutig festlegen. Die Bedeutung, Struktur und Funktion der Datenelemente sind wichtig, damit sie entsprechend verarbeitet werden können.

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Ein Datenelement entspricht der Kombination eines GS1 Application Identifiers und eines GS1 Application Identifier Datenfeldes (siehe Abbildung).

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Für jede GS1 Identifikationsnummer und viele weitere Eigenschaften (zum Beispiel Gewicht, Mindesthaltbarkeitsdatum, Chargen- oder Seriennummer) gibt es GS1 Application Identifier. Diese standardisierten Datenelemente, gemeinsam mit den Strichcodes des GS1 Systems, bilden die Grundlage zur Kennzeichnung von Objekten jeglicher Art. Durch die GS1 Application Identifier können die Daten automatisiert aus dem Symbol ausgelesen und weiterverarbeitet werden.

Im GS1 System gibt es circa 100 Application Identifier zur Definition der Datenfelder. In der Tabelle sind die wichtigsten GS1 Application Identifier angeführt. Die Application Identifier werden in der Klarschriftzeile unterhalb oder in der Nähe der Strichcodes in Klammer dargestellt. Datenelemente können im GS1-128, GS1 DataBar Expanded und GS1 DataBar Expanded Stacked, GS1 DataMatrix und GS1 QR Code abgebildet werden.

Meist reichen die GS1 Identifikationsnummern, um Informationen zu Stammdaten über das gekennzeichnete Produkt aus einer Datenbank abzurufen. In manchen Fällen ist dies nicht ausreichend (zum Beispiel mengenvariable Einheiten) oder es werden schlicht weitere Informationen benötigt, wie die Seriennummer, Chargennummer oder ein Verfallsdatum zur GTIN für bestimmte Prozesse, wie erhöhte Transparenz oder Rückverfolgbarkeit.

In der heutigen Zeit sind immer öfter Regulierungen durch Behörden die Grundlage für das Aufbringen von mehr Daten auf den Produkten (zum Beispiel Unique Device Identification der FDA oder Fischverordnung der europäischen Kommission) und dabei sind standardisierte Informationen, verschlüsselt in den GS1 Application Identifiern, unerlässlich.

AI Bezeichnung Kurztitel Format**
00 Serial Shipping Container Code SSCC N2 + N18
01 Global Trade Item Number GTIN N2 + N14
02 GTIN der Handelseinheiten, enthalten in einer Logistischen Einheit CONTENT N2 + N14
10 Los-/ Chargennummer BATCH/LOT N2 + X..20
11 Herstellungsdatum (JJMMTT) PROD DATE N2 + N6
13 Packdatum (JJMMTT) PACK DATE N2 + N6
15 Mindesthaltbarkeitsdatum (JJMMTT) BEST BEFORE N2 + N6
17 Verfallsdatum (JJMMTT) USE BY or EXPIRY N2 + N6
21 Seriennummer SERIAL N2 + X..20
30 Menge VAR. COUNT N2 + N..8
310n* Nettogewicht NET WEIGHT (kg) N4 + N6
37 Menge der Handelseinheiten, enthalten in einer Logistischen Einheit COUNT N2 + X..8

Quelle: GS1

* … „n“ gibt die Anzahl der Nachkommastellen an.
** … Die erste Position gibt die Länge des GS1 Application Identifiers an (Anzahl der Stellen). Der folgende Wert definiert das Format des Dateninhalts („N“ steht für numerisch, „X“ für alphanumerisch, die Zahl gibt die Anzahl der Stellen an und „..“ gibt an, dass es ein variables Feld ist).

Ein Beispiel – Karton mit der Artikelnummer (GTIN) 99099999000010 AI (01); mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 21. Mai 2016 AI (15) und dem Nettogewicht 211,25 kg AI (3102):
(01)99099999000010(3102)021125(15)160521

Bei den folgenden Abbildungen handelt es sich um ein GS1 Transportetikett mit:
GTIN AI (01), Losnummer AI (10), SSCC AI (00), Mindesthaltbarkeitsdatum AI (15)

… sowie ein Jogurt-Etikett mit:
GTIN AI (01), Mindesthaltbarkeitsdatum AI (15), Losnummer AI (10)

Autor: Eugen Sehorz