GS1 Daten­träger (Symbo­logien)

Durch Datenträger, wie den klassischen Strichcode, werden Informationen maschinenlesbar dargestellt.


Ein Datenträger stellt Informationen in einer maschinenlesbaren Form dar. Das GS1 System spezifiziert bestimmte Datenträger, die ein gegebenes Datenelement repräsentieren.

In den Allgemeinen GS1 Spezifikationen stehen Regeln, wann welcher Datenträger genutzt werden soll und welche Datenelemente in den jeweiligen Anwendungen verschlüsselt werden sollen. Im GS1 System werden die in der Folge präsentierten Datenträger genutzt: EAN/UPC, GS1-128, ITF-14, GS1 DataBar, GS1 DataMatrix und GS1 QR Code.

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Ever wondered what the GS1 bar code has done for you?


Die Allgemeinen GS1 Spezifikationen (Quelle: GS1)

EAN/UPC Symbo­logie

Wenn ein Unternehmen einen Strichcode auf einer Handelseinheit aufbringen will, die an einer Scannerkasse des Einzelhandels (Point of Sale, kurz POS) weltweit gescannt werden kann, sollte diese mit einem Strichcode der EAN/UPC Symbologie gekennzeichnet werden. Die Familie der EAN/UPC Symbologie (UPC-A, UPC-E, EAN-13, EAN-8 sowie zwei- und fünfstellige Zusatzsymbole) sind Strichcodesymbole, die lageunabhängig gelesen werden können.

(siehe Abbildungen von links nach rechts: EAN-13, EAN-8, UPC-A, UPC-E)

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Die Strichcodes aus der Familie der EAN/UPC Symbologie sind am längsten im Einsatz und die meistverwendeten GS1 Datenträger. Diese Strichcodes stellen eine unverzichtbare Produktkennzeichnung dar, die nahezu auf jeder Konsumenteneinheit der Welt zu finden ist. Der „Piep“, den Menschen mit einer Supermarktkassa assoziieren, bedeutet, dass der Scanner Informationen liest, die in einem Strichcode der EAN/UPC Symbologie verschlüsselt sind.

Icon_Kapitel_02 Checkliste zur Produktkennzeichnung mit Strichcodes
Zunächst muss ich einen Vertrag für das GS1 Connect Leistungspaket mit GS1 Austria abschließen. Dieser steht hier als Download zur Verfügung oder kann beim Kundenservice von GS1 Austria angefordert werden (kundenservice@gs1.at)
Wichtig beim Vertragsabschluss ist die Wahl der richtigen GLN (Global Location Number) – abhängig davon wie viele Produkte wir vertreiben – um meinen Betrieb beziehungsweise einzelne Betriebsstellen zu identifizieren.
Sobald ich GS1 Teilnehmer:in bin, kann ich für meine Produkte GTINs (Global Trade Item Numbers) vergeben und über das myConnect Onlineportal verwalten.
Im Zuge des Portals kann ich auch meine Strichcodes generieren.
GS1 Austria bietet hier auch Schulungen an, um einen allgemeinen Überblick über die Leistungen von GS1 zu erhalten, aber auch zu speziellen Themen wie zum Beispiel Strichcodequalität.
Eine Besonderheit stellt der Strichcodeprüfservice dar. Um sicher zu gehen, dass meine Strichcodes korrekt sind und gelesen werden können, kann ich Probeexemplare zur Überprüfung an GS1 Austria schicken (strichcodepruefservice@gs1.at)

Quelle: GS1 Austria

GS1-128 Symbol­ogie

Die GS1-128 Strichcodesymbologie ist ein Subset der „Code 128“ Symbologie, die ausschließlich zur Nutzung im GS1 System freigegeben ist. Diese Symbologie ist für die Kennzeichnung von logistischen Einheiten (wie zum Beispiel eine Palette), aber nicht zur Kennzeichnung von Artikeln an den Kassensystemen des Einzelhandels vorgesehen.

GS1-128 Strichcodes haben in den letzten Jahren signifikant an Bedeutung gewonnen. Dies kann auch darauf zurückgeführt werden, dass eine verpflichtende Rückverfolgbarkeit von Produkten immer öfter gefordert wird. Tatsächlich ist das GS1 Transportetikett mit einem GS1-128 Strichcode das Herzstück vieler Rückverfolgbarkeitssysteme.

ITF-14 Symbol­ogie

Diese Symbologie ist nicht dazu geeignet, Produkte zu kennzeichnen, die am POS gelesen werden können. Die ITF-14 Symbologie wird im GS1 System nur für Handelseinheiten (zum Beispiel Umkartons) eingesetzt, die in der Logistik und Warenverteilung gelesen werden, da diese Symbologie mittels Direktdruck auf Wellpappe angebracht werden kann. Es können damit keinerlei zusätzliche Informationen verschlüsselt werden.

GS1 DataBar Symbol­ogie

Seit 2014 ist der GS1 DataBar ein globaler offener Standard und sollte in allen Scanningumgebungen gelesen werden können. Durch die wachsenden Anforderungen von Herstellern und Handel war es notwendig, zusätzliche Informationen in einem Strichcode, der auch an den Kassen des Einzelhandels gelesen werden kann, zu verschlüsseln.

Damit steht erstmals auch eine Lösung für den länderübergreifenden Warenverkehr variabler Endverbrauchereinheiten zur Verfügung. Neben der GTIN können zusätzliche Angaben wie Nettogewicht, Packungspreis oder Stückzahl maschinenlesbar auf den Handelseinheiten angebracht werden. Diese mengenvariablen Zusatzinformationen erleichtern den Kassiervorgang und auch Prozesse, wie Beschaffung und Bestandsführung.

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Weiters können Trackingdaten, wie Charge und Mindesthaltbarkeitsdatum verschlüsselt werden. Durch den Einsatz dieser neuen Symbologie ergeben sich vielfältige Möglichkeiten:

  • Höherer Informationsgehalt bei geringerem Platzbedarf
  • Weniger Eingabefehler
  • Raschere Abwicklung
  • Besseres Bestandsmanagement
  • Einfachere Kennzeichnung von Coupons und Kundenkarten
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GS1 DataBar für mehr Frische

Ob und in welcher Ausprägung die neue Strichcodesymbologie eingesetzt wird, liegt an den Anforderungen der Anwender. Die GS1 DataBar Strichcodes ergänzen bestehende Symbole in bestimmten Anwendungsbereichen, wo die Anbringung mit den neuen Möglichkeiten sinnvoll ist.

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Es gibt im Einzelhandel bereits mehr als 300 Produkte, die mit dem GS1 DataBar ausgezeichnet sind. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Frischeprodukte, wie vorverpackter geschnittener Salat, Wurst, Eier und auch Convenience Produkte, für die mehr Information, wie beispielsweise die GTIN AI (01) und das Mindesthaltbarkeitsdatum AI (15), oder bei variabler Ware auch das Gewicht AI (3103), die Prozesse enorm unterstützen. Darüber hinaus findet der GS1 DataBar auch bei Fototaschen, Coupons, Kundenkarten sowie bei handelsinternen Anwendungen – beispielsweise an der Feinkosttheke – Verwendung.

GS1 2D-Codes

GS1 DataMatrix:

Im Unterschied zu den bisher vorgestellten GS1 Symbologien (lineare Strichcodes) gehört der GS1 DataMatrix zu den zweidimensionalen Symbologien und kann eine Unmenge an Daten auf sehr kleinem Raum verschlüsseln. Allerdings ist er nicht für Laserscanner geeignet, da er nur von Lesesystemen mit kamerabasierten Scannern entschlüsselt werden kann.

Ein großer Vorteil von 2D-Codes ist jener, dass sie die Eigenschaft der Fehlererkennung beziehungsweise Fehlerkorrektur besitzen. Durch die Fehlerkorrektur können teilweise zerstörte Symbole lesbar gemacht werden.

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Besonders erwähnenswert ist, dass der GS1 DataMatrix unmittelbar auf Produkte, Komponenten oder einzelne Teile aufgebracht werden kann. In diesen Fällen wird das Symbol direkt in die Oberfläche eines Gegenstandes eingeätzt oder mit dem Laser eingraviert. Dadurch bleibt es selbst unter rauen Bedingungen lesbar. Der GS1 DataMatrix kann beispielsweise auch in ölverschmutzten industriellen Fertigungsstellen verwendet oder in Gegenstände eingraviert werden, die der Witterung ausgesetzt sind. Dadurch sind GS1 DataMatrix Symbole sehr gut für Anwendungen geeignet, deren harsche Bedingungen den Einsatz konventioneller Strichcodes nicht erlauben.

Das GS1 DataMatrix Symbol gewinnt auch im Gesundheitsbereich an Bedeutung, da es hier vielen speziellen Anforderungen gerecht wird und somit vielfältige Möglichkeiten bietet, die Patientensicherheit zu erhöhen.

So können beispielsweise Chargen- und Seriennummern, sowie Verfallsdaten im GS1 Application Identifier Standard aufgrund seiner kompakten Größe auf medizinischen Produkten aufgebracht werden. Früher konnten chirurgische Instrumente selbst nicht gekennzeichnet werden. Der GS1 DataMatrix kann durch die direkte Aufbringung die Rückverfolgbarkeit im Krankenhaus ermöglichen beziehungsweise wesentlich vereinfachen.

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GS1 QR Code

Der GS1 QR Code ist eine unabhängige, zweidimensionale Matrix Symbologie, die wie alle zweidimensionalen Symbologien ein bildbasiertes Scanningsystem (Kamera) zum Auslesen benötigt.

Der GS1 QR Code kann auf Verpackungen und Konsumenteneinheiten angebracht und mit mobilen Endgeräten (zum Beispiel Mobiltelefonen) gescannt werden, umso mehr Informationen zum Produkt zu erhalten. Die auf GS1 Standards basierende Lösung für Verpackungen stellt weitere, vom Hersteller gewünschte Informationen zur Verfügung. Die GTIN ist die primäre GS1 Identifikationsnummer, die den Zugriff auf eine aus vertrauenswürdiger Quelle stammende GS1 B2C Dateninfrastruktur ermöglicht. Zusätzlich kann auch die URL gemeinsam mit der GTIN verschlüsselt werden, um vom Hersteller berechtigte Informationen oder weitere Anwendungen zu erhalten (indirekter Zugriff auf vertrauenswürdige Daten).

Autor: Eugen Sehorz