Das GS1 System

Das GS1 System umfasst drei Kernbereiche: 1. Identify – Die Identifikation von Unternehmen, Produkten, und so weiter; 2. Capture – Das Erfassen von Daten anhand unterschiedlicher Datenträger und 3. Share – Die Weitergabe von Informationen zwischen Geschäftspartner:innen.


Das GS1 System stellt weltweit eindeutige Identifikationsnummern zur Verfügung, um Unternehmen, Waren, Dienstleistungen, Sachgegenstände, Standorte und vieles mehr eindeutig zu identifizieren.

Diese Nummern können sowohl in Strichcodes (zum Beispiel EAN-13, GS1-128, GS1 DataMatrix) als auch in RFID/EPC Tags verschlüsselt werden, um sie elektronisch zu verarbeiten, wo immer Geschäftsprozesse dies erfordern. Gut entwickelte Supply Chain Management Standards spielen eine äußerst wichtige Rolle bei täglichen Geschäftstransaktionen, denn sie vereinfachen Abläufe zwischen und innerhalb einzelner Unternehmen.

Das GS1 System bietet den entscheidenden Vorteil, global, sicher, branchenübergreifend, anwendergetrieben und skalierbar zu sein. Die Standards von GS1 werden gemeinsam mit Anwender:innen für Anwender:innen entwickelt.

Icon: search

Die Relevanz der GS1 Standards für die Praxis wird durch die Inhalte der Logistikhandbücher österreichischer Händler deutlich.


Logistikhandbuch am Beispiel Spar (Quelle: Spar)

Sämtliche Logistikhandbücher österreichischer Händler sind hier zu finden.

GS1 Global Standards Management Process (GSMP)

Alle von GS1 zur Verfügung gestellten Standards und Anwendungen werden in einem exakt definierten Prozess entwickelt. Dieser Global Standards Management Process (GSMP) ist ein auf bestehende und potentielle Anwender:innen basierter Prozess, dessen fertige Ergebnisse der verbesserten Wertschöpfung der Anwender, der GS1 Gemeinschaft, dienen.

Arbeitsergebnisse (Entwicklungen) aus GSMP umfassen

  • GS1 Spezifikationen: Dies sind Dokumente, denen alle beteiligten Partner zugestimmt haben, sie entsprechend umzusetzen, damit die Interoperabilität miteinander gewährleistet ist. Die Regeln, die hier umzusetzen sind, haben normativen Charakter.
  • GS1 Empfehlungen: Nicht-normative Dokumente, die einzelne Unternehmen unterstützen und zum Verständnis und zur leichteren Umsetzbarkeit der GS1 Spezifikationen beitragen.
  • Zusätzliches Material: Weitere Dokumente, die zum Verständnis und zur Anwendbarkeit der GS1 Spezifikationen und GS1 Empfehlungen beitragen.

Die Entwicklungen aus GSMP werden in einem vierstufigen Prozess erarbeitet. In jeder dieser Stufen wird entweder ein Zwischenbericht oder das finale Dokument von der Arbeitsgruppe in einem konsensorientierten Entwicklungsprozess entworfen, nicht ohne vorher allen GSMP Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, daran mitzuwirken und abzustimmen.

Icon: search

Die vier Stufen sind:

  • Steuerung
  • Anforderung
  • Entwicklung
  • Dokumentation
Icon: search

Jedes Ergebnis des GSMP wird von einer Arbeitsgruppe erzeugt. Diese bestehen aus Teilnehmer:innen der GSMP Gemeinschaft, die sich für diese Gruppe melden, um an bestimmten Aufgabenlösungen mitzuwirken – sei es das Erzeugen einer GS1 Spezifikation oder einer Empfehlung. Jede:r Teilnehmer:in in GSMP kann in jeder Arbeitsgruppe mitarbeiten. Die Teilnahme in den Arbeitsgruppen soll ausgeglichen sein, um sicherzustellen, dass jede Gruppe eine entsprechende Vertretung der Branche, sowie Expert:innen der in den Gruppen behandelten Gegenstände, enthält.

Jedes Ergebnis basiert auf Konsens aller Teilnehmer:innen und auch der gesamten GSMP Gemeinschaft. Hat die GSMP Gemeinschaft zu einer GS1 Spezifikation oder einer GS1 Empfehlung zugestimmt, wird dieses Ergebnis von GS1 ratifiziert und anschließend publiziert. Der neue GS1 Standard oder die GS1 Empfehlung ist dann für jeden frei verfügbar und Grundlage für gemeinsames Handeln und Interoperabilität.

GSMP basiert auf einer Reihe von Prinzipien, deren Ziel die Sicherung von Fairness ist und eine möglichst breite Akzeptanz bei der Anwendung hat.

Autor: Eugen Sehorz